Klaus Ziegenhagen
















EIN WELTBILD






Die Evolution des Universums

aus aktueller irdischer Sicht.















Zülpich, April 2015












0. GRUNDLAGEN



Einleitung


Ein Weltbild kann nur von denjenigen erfasst werden, die Zugang zu den Medien haben, in denen seine Beschreibung vorliegt. Es können nur die verstehen, die den Kulturkreis und die verwendeten Sprachen kennen.


Diese Arbeit wendet sich an möglichst viele Leserinnen und Leser und verzichtet deshalb so weit wie möglich auf Fachbegriffe der Wissenschaften. 1 Das anhängende Verzeichnis der Hinweise und Anmerkungen enthält dazu ergänzende Informationen und Literaturhinweise. Zur Erlangung weiterer Informationen über Begriffe und Symbole wird hier auf Wikipedia (de.wikipedia.org) im Internet und dortige Erläuterungen und genannte Literatur hingewiesen.


Ebenso wird in dieser Arbeit auf die Darstellung der Historie verzichtet, die zu den Forschungen, ihren Untersuchungsverfahren und wissenschaftlichen Ergebnissen geführt hat. Sie ist weitestgehend in den Werken gemäß den genannten Literaturhinweisen enthalten. Hier wird nicht die Entwicklung von Wissenschaft, Wirtschaft, Medien, Politik, Sport, Kunst, Sprachen, Kultur und Religion auf diesem Planeten beschrieben sondern die Evolution des Universums aus heutiger, irdischer Sicht.


Dieser Entwurf entstand insbesondere nach dem Studium des Buches „Der Anfang aller Dinge“ von Prof. Dr. Hans Küng. Die Leserinnen und Leser sind hier zur Lektüre dieses Buches mit sehr vielen Hinweisen auf weitere Veröffentlichungen ausdrücklich ermuntert 2 .



Mathematik


Die Formelsprache der Mathematik ist international relativ stark vereinheitlicht. Sie ermöglicht sehr klare Definitionen und Begriffsbildungen. Die Anwendung hier setzt jedoch voraus, dass die Leserinnen und Leser über gewisse Grundkenntnisse der höheren Mathematik verfügen. Einige grundlegende Bereiche, die hier oft erwähnt werden, sollen deshalb nachstehend als Überblick angesprochen werden. Im Gegensatz zur angewandten Mathematik ist die reine Mathematik bekanntermaßen eher eine Kunst als eine Rechentechnik.


Der Mathematiker errichtet ein immaterielles Gebäude aus Beschreibungen, Sätzen und Regeln, für die dann Aufgaben, Verfahren, Fragen und Antworten formuliert und darauf abstrakte und für den betrachteten Bereich allgemein gültige Lösungen und Antworten erarbeitet und Aussagen bewiesen werden.



Mengenlehre


Seit die Mengenlehre Einzug in die Schulmathematik gehalten hat, ist sie für viele Schüler, denen die Mathematik nur in Form von Rechentechnik begegnete, zu einer großen Hürde in der weiteren Bildung geworden. Abstraktes und logisches Denken erfordert eine entsprechende Begabung und kann ohne sie durch reine Ausbildung nur mühsam oder eingeschränkt vermittelt werden.


Hier soll nur kurz daran erinnert werden, dass mathematisch eine Menge dadurch gekennzeichnet ist, dass sie Elemente enthält, deren Zugehörigkeit zur Menge durch ein für alle Elemente in gleicher Form und gleichem Inhalt geltendes Bündel von Kriterien festgelegt ist. Als Sonderfall ist die leere Menge dadurch definiert, dass sie keine Elemente enthält. Weiteres weiter unten.


Abbildungen


Ein besonderes Gebiet bildet die Lehre von den Abbildungen. Hier wird eine Ursprungsmenge und eine Bildmenge definiert. Die Abbildung der Ursprungsmenge auf die Bildmenge ist ein Verfahren, eine Methode, die die Elemente der Ursprungsmenge mit den Elementen der Bildmenge verknüpft. Es gibt Abbildungen, wobei genau jedes einzelne Element der Ursprungsmenge mit genau einem Element der Bildmenge verknüpft ist (Isomorphie). Aber es können auch Methoden definiert werden, wobei beispielsweise mehrere Ursprungselemente auf ein Bildelement zielen – und umgekehrt.


Ursprungsmenge und Bildmenge können sogar gleich sein, z.B. die natürlichen Zahlen einschließlich der Null.


In vielen Fällen ist das Objekt einer wissenschaftlichen Untersuchung für den Forscher unzugänglich oder dessen unmittelbare Erforschung nicht wirtschaftlich oder mit unermesslich hohem Aufwand verbunden. Dann wird mit einem Abbild – einem Modell – gearbeitet, das die wesentlichen Eigenschaften des Originals enthält. Die Ergebnisse lassen dann mit genügender Genauigkeit auf die Eigenschaften und das Verhalten des ursprünglichen Objektes schließen (Simulationen)


Hierauf wird ausführlich weiter unten eingegangen.



Informationstheorie


Auch die Mathematik als Gedankengebäude wird als Wirklichkeit in unserer Welt angesehen – wie z.B. auch jede wissenschaftliche Erkenntnis. Es gibt nicht nur Raum, Zeit, Energie und Materie.


Information als immaterielles Gut wird heute gerne als Software bezeichnet und im Gegensatz dazu Energie und Materie als Hardware. Weitestgehend herrscht die Auffassung vor, dass Software ohne Hardware – zumindest in unserem Universum - nicht existiert. Informationen machen nur Sinn, wenn sie gespeichert – also irgendwie mit Hardware verknüpft werden (können). Umgekehrt ist ein Universum ohne Software vergleichbar mit einem toten ungeordneten Regelwerk, dass sinnlos ohne Funktion dahintreibt – ein absolut totes Weltgeschehen. Hardware und Software sind also existenziell miteinander verbunden.


Der hier beschriebene Entwurf eines Weltbildes verknüpft deshalb die Forschungsergebnisse und Theorien eines reinen mathematisch-naturwissenschaftlichen Weltbildes und seiner Naturgesetze mit den immateriellen Erkenntnissen, die uns derzeitig zur Verfügung stehen. Einige Grundlagen der Informatik werden dazu weiter unten erläutert.


Zur Gewinnung von Erkenntnissen gibt es grundsätzlich zwei methodische Ansätze, die nicht unbedingt voneinander getrennt zu sehen sind.


Die analytische Methode betrachtet den zu untersuchenden Gegenstand, einen Bereich oder ein Verfahren, materieller und/oder immaterieller Art und sucht nach Kriterien, die als Abgrenzung im Sinne der Beschreibung einer Menge von Ergebnissen dienen können. Daraus wird eine Theorie gebildet, die kennzeichnend für alle Elemente der vermuteten Ergebnis-Menge ist. Hiermit werden Vorhersagen erarbeitet und letztlich mit den betrachteten Elementen der Mengen in dem untersuchten Gegenstand, Bereich oder Verfahren verglichen. Gibt es eine völlige Übereinstimmung, dann ist die Theorie zutreffend. Manchmal reicht nur ein Gegenbeispiel aus, um eine ganze Theorie zu verwerfen.


Die induktive Methode erarbeitet oder erfindet einfach ein Modell oder eine Theorie – also eine Menge von Ergebnissen, die als Erkenntnisse von Zusammenhängen oder Antworten auf Fragen beispielsweise einer wissenschaftlichen Untersuchung dienen könnten. Ergibt der Vergleich der Vorhersagen über Zusammenhänge mit denen in den Betrachtungen des zu untersuchenden Gegenstandes, Verfahrens etc. erwarteten Ergebnissen eine völlige Übereinstimmung, ist die Theorie brauchbar und stellt in diesem Sinne wieder auch ein mathematisches Abbild dar. Oft ergibt der Vergleich nur eine teilweise Übereinstimmung mit einer erreichten Wahrscheinlichkeit, die dann als Maß für die Brauchbarkeit der Theorie dienen kann.



Wirklichkeit


Jede Erkenntnis des Menschen ist letztlich ein Abbild der Verknüpfung der Ergebnisse von Wahrnehmungen im Gehirn. Oft wiederholte gleiche oder ähnliche Wahrnehmungen festigen die Verbindungen der Synapsen und speichern damit die erhaltenen und durch Weiterverarbeitung im Gehirn gespeicherten Erfahrungen. Ständig wird dabei mehrmals je Sekunde ein Modell der im nächsten Sekundenbruchteil erwarteten Wahrnehmungen erarbeitet und mit denen dann eben empfangenen verglichen. Die Übereinstimmung signalisiert, dass sie wirklich sind. Dabei gibt es auch Irrtümer, z.B. die Träume. Die Wahrnehmungen erreichen das Gehirn dabei von außen über die Sinne oder Körperfunktionen oder werden von innen – auch durch eigene Aktivität im Gehirn erzeugt.


Die laufende Übereinstimmung der erwarteten mit den tatsächlichen Wahrnehmungen vermittelt den Menschen (und manchen Tieren) ein Bewusstsein. Das höhere Bewusstsein des Menschen mit Erkenntnissen über sein eigenes Wesen ist seine besondere Eigenschaft und Fähigkeit.


Wie stark für den Menschen die Wirklichkeit von seiner Erkenntnisfähigkeit abhängt ist leicht zu sehen, wenn die Struktur der kleinsten Materie- und Energieteilchen betrachtet werden soll. Hier gibt es derzeitig nur Theorien, deren Übereinstimmung mit wissenschaftlich gesicherten Erkenntnissen kaum geprüft werden kann. Das Gleiche gilt für die riesigen Größenordnungen von Raum und Zeit des Universums oder gar mehrerer Universa.




1. INFORMATIK


Informatik ist die Wissenschaft von der systematischen Verarbeitung von Informationen. Sie sind ein immaterielles Gut z.B. : Ordnung, Sprachen, Begriffe, Symbole, Darstellungen, Kriterien, Werte, Maßstäbe etc.


Träger von Informationen sind Energie und/oder Materie. Nach den heutigen Erkenntnissen der Physik gibt es keinen leeren Raum oder sogenannten Weltäther. Dass die Struktur des Universums bestimmte Informationen enthält ist seit langem bekannt z.B.: die Naturkonstanten wie die Elementarladung, die Boltzmann-Konstante, die Planck-Einheit, die Lichtgeschwindigkeit etc. Gerade diese sind sehr präzise aufeinander abgestimmt und maßgebend für die Gestalt des Universums.


Gegenstand der Informationstheorie ist die mathematische Beschreibung von Information. Als Maß für den mittleren Gehalt an Information oder auch die Informationsdichte einer Nachricht wird als Entropie ähnlich wie in der Thermodynamik und Statistischen Mechanik bezeichnet.


Die (überwiegend automatische) Verarbeitung von Informationen geschieht auf der Basis der mathematischen Logik und der booleschen Algebra in dafür konstruierten automatischen Rechnern, den Computern. Diese bestehen heute fast gänzlich aus elektronisch arbeitenden Halbleitern mit Elementen der Abmessungen im Bereich von Nanometern. Dies hat zum Begriff der Elektronischen Datenverarbeitung [EDV] geführt.


Die moderne Mikrobiologie zeigt jedoch auch, dass die Natur auf der Basis von organischen Molekülketten große Mengen von Daten und die Art ihrer Verarbeitung speichert und austauscht.


Das Grundelement und die Maßeinheit der Informationen ist das Bit (binary digit). Es kann nur zwei Inhalte haben, die man oft mit 0 und 1 bezeichnet: entweder es existiert etwas oder es existiert nicht. Oder eine Aussage ist wahr oder unwahr. Z.B. Ja oder Nein als Antwort auf eine Frage.


Jede Menge von Informationen – gleich welcher Art – kann durch ein geeignetes Verfahren der Abbildung auf eine aneinandergereihte Kette von binären Zahlen (0 oder 1) abgebildet werden – z.B. durch die sogenannte Digitalisierung. Bei den ursprünglichen Mengen von Informationen unterscheidet man dabei zwischen Daten und Programmen bzw. Methoden. Daten bestehen aus relativ oft veränderten oder auch zur Veränderung bestimmten Informationsinhalten. Ihre automatische Verknüpfung, Speicherung und Ausgabe - allgemein Verarbeitung genannt – erfolgt in der Regel auf der Basis von Computersprachen mit unterschiedlicher Syntax und in Verbindung mit Computern und deren Netzwerken in sehr unterschiedlichen Größenordnungen. Programme oder Methoden als Teile von Computersprachen sind Informationen, die wie Daten gespeichert, verknüpft – allgemein verarbeitet – werden. Hier spielen Zuordnungen wie mathematische Abbildungen eine sehr große Rolle.



Bilder – Abbilder


Die Grundlagen der mathematischen Verfahren der Abbildungen wurden anfangs schon angesprochen.


Als Beispiel zur Veranschaulichung dieses sehr wichtigen mathematischen Verfahrens wird hier die mathematische Abbildung der Addition auf die Multiplikation beschrieben.


Als Ursprungsmenge und auch als Bildmenge dient hier die Menge der natürlichen Zahlen einschließlich der Null.


Die Verknüpfung von zwei Zahlen der Ursprungsmenge im Sinne der Addition ergibt als Summe wieder eine natürliche Zahl der Bildmenge. Die Methode der Abbildung ist hier die Addition. Die Schreibweise dafür ist das Plus-Zeichen (z.B. 3 + 5 = 8), hinter dem Gleichheitszeichen steht das Ergebnis, also das zugeordnete Element in der Bildmenge. Jetzt gibt es ein Einheitselement bei dieser Abbildung, das dadurch definiert ist, dass es bei jeder Verknüpfung mit einem Element der Ursprungsmenge im Sinne der Addition das Ergebnis auf das verknüpfte Element als Bildelement zeigt. Das Einheitselement im Sinne der Addition ist die Zahl Null (z.B. 0 + 4 = 4). Auch 0 + 0 ergibt 0 in der Bildmenge.


Ähnlich ist das Verfahren der Abbildung bei der Multiplikation. Hier wird das Sternzeichen als Schreibweise verwendet (z. B. 3 * 5 = 15). Das Einheitselement im Sinne der Multiplikation ist die Eins (z.B. 1 * 5 = 5).


Jetzt kann man das Verfahren der Multiplikation auf das der Addition abbilden. Die Methode ist die Logarithmierung. Dabei zielt das Einheitselement der Ursprungsmenge (hier die der Multiplikation) auf das Einheitselement der Bildmenge (hier die der Addition). Also: log ( 1 ) = 0.


An diesem Beispiel ist das mathematische Verfahren der Abbildung gut zu erkennen. Schon der Titel dieser Arbeit hier lässt erkennen, dass Abbildungen überall vorkommen. Jede Beschreibung ist eine Abbildung – ähnlich wie Übersetzungen von einer Sprache in eine (oder mehrere) andere. Letztlich sind Abbildungen die Grundlage jeder Erkenntnis und damit aller Weltbilder und Vorstellungen.


Übliche elementare Verfahren der Informationsverarbeitung sind die Kopie, der Vergleich, die Bündelung und die Konditionierung von Daten oder von Programm-Modulen, wie sie die Informatik beschreibt.


Informationsverarbeitende Systeme


Einfache Computer haben nur einen automatisch arbeitenden zentralen Prozessor, der diese Operationen in Verbindung mit einem Hauptarbeitsspeicher ausführt. Große EDV-Zentren und Netze arbeiten mit Systemen, die sehr viele zentrale Prozessoren zeitlich parallel nutzen und damit auch riesige Datenmengen in kurzen Zeiträumen verarbeiten können. Die Art der Verarbeitung ist stark von der Hardware abhängig, also von den Prozessoren und den Speichermedien.


Das menschliche Gehirn besteht aus etwa 100 Milliarden Nervenzellen, enthält unzählbare Verknüpfungen untereinander und Verbindungen mit etwa 50 000 Prozessoren. In großen EDV-Systemen versucht man heute die Verarbeitung im menschlichen Gehirn mit der sogenannten künstlichen Intelligenz nachzuahmen. Auch hier spielen mathematische Abbildungsverfahren im Sinne von Simulationen eine große Rolle (s.u.)



Kommunikation


In der Informationstheorie liegt jedem Austausch von Informationsinhalten (einer Kommunikation) ein Gedankenmodell zugrunde, bei dem von einem Sender ausgehende Informationen über einen Übertragungskanal an einen Empfänger geschickt werden. Für beide muss dieselbe Grundlage gelten und die Logik mit einschließen. 3


Oft ist die Benutzung des Übertragungskanals oder eines entsprechenden Mediums davon abhängig, dass die zu sendenden Informationen vorher entsprechend umgeformt (verarbeitet, kodiert) werden. Der Empfänger muss auf diese Kodierung vorbereitet sein. Mehr noch: in den meisten Fällen müssen Sender und Empfänger über den gleichen oder zumindest ähnlichen Daten- und Methodenvorrat verfügen, um die empfangenen Informationen im Sinne der gewollten Kommunikation dekodieren, verstehen und nutzen zu können.


Ein gutes Beispiel dafür sind heute Rundfunk und Fernsehen. Die Zuhörerin oder der Zuschauer, die Sendungen mit entsprechenden Inhalten erwarten, müssen über das geeignete Gerät mit der Empfangs­technik verfügen, die an die Technik des Senders angepasst ist. Dazu muss zum vereinbarten Zeitpunkt der richtige Kanal eingeschaltet sein. Erkenntnisse werden aber nur die gewinnen, der die Sprache der Sendung verstehen und/oder über geeignete Vorkenntnisse verfügen, die der Sender beim Empfänger voraussetzt.4


Auch hier wieder stellt jede Kommunikation eine Abbildung im mathematischen Sinne dar. Die Menge der Informationen am Sender werden auf die Menge der Informationen beim Empfänger abgebildet.


Von großer Bedeutung sind hier die sogenannten Schnittstellen. Um den Inhalt eines Datenstroms vom Sender zum Empfänger zu analysieren und/oder zu beeinflussen, benötigt man zwischen ihnen mindestens einen Zugangspunkt. Der Begriff „Schnittstelle (engl. Interface)“ beruht auf der Vorstellung, dass man das Übertragungskabel durchschneidet und zwischen den Enden der Schnittstelle ein Modul schaltet, dass den Datenstrom untersucht und/oder aktiv oder passiv filtert.


Damit ist die weitere Entwicklung von informationsverarbeitenden Modulen einschließlich Fehler­erkennung und -beseitigung zunächst immer nur auf einzelne Module begrenzt und besonders in Netzwerken erheblich erleichtert.


Jede Kommunikation durchläuft beim Austausch von Informationen sowohl beim Sender als auch beim Empfänger eine Kette von Hardware- und Software-Elementen gemäß einer hierarchischen Gliederung. In der Informatik werden dafür getrennte Ebenen - hier Schichten genannt – beschrieben.




Das OSI-Modell (Open Systems Interconnection Model) ist ein Referenzmodell für Netzwerkprotokolle. Es besteht aus 7 Schichten und gilt für jede Kommunikation:


OSI – Schicht Beispiel: Postsendung

zur Veranschaulichung


Schicht 7 - Anwendungsschicht Geschäftspartner

Schicht 6 - Darstellungsschicht Assistent

Schicht 5 - Sitzungsschicht Sekretärin

Schicht 4 - Transportschicht Postmitarbeiter

Schicht 3 - Vermittlungsschicht Briefpost

Schicht 2 - Sicherungsschicht Verteilstelle

Schicht 1 - Bitübertragung Transportmittel


Auf jeder Schichtebene gibt es Sender und Empfänger, die letztlich dieselbe Information - den Inhalt im Beispiel der Postsendung – nur mit unterschiedlicher Kodierung (oder Verpackung) austauschen, dabei beginnt die Kommunikation bei Schicht 7 des Absenders (Geschäftspartner), der seine Nachricht vom Assistenten formulieren und von der Sekretärin schreiben lässt, bis letztlich in Schicht 1 der Transport zum Postamt erfolgt. Beim Empfänger wird dann über Schicht 1 am Posteingang bis zu Schicht 7 endlich der endgültige Adressat beim anderen Geschäftspartner erreicht.



Prozess


Jede Datenverarbeitung wird i.d.R. als Prozess verstanden, wo für jede einzelne Aufgabe eine oder mehrere Operationen zeitlich aufeinander folgend ausgeführt werden. Dabei werden fast immer Daten vom Speicher geholt oder wieder abgespeichert. Für jede Operation gibt es einen Befehl, ein Programm oder Programm-Modul entsprechend der Syntax der verwendeten Computersprache. Immer werden Daten dabei auch intern im Computer transportiert. Jede Datenverarbeitung besteht aus einer Fülle von Kommunikationen teils zeitlich parallel teils aufeinander bezogen ablaufend. Jede Kommunikation hat dabei einen zeitlichen Anfang und ein Ende. 5 Betrachtet wird hier immer ein Zeitabschnitt, in dem eine wie auch immer geartete Befehlskette abläuft. In der Tat hat auch jeder Computer mindestens einen Taktgenerator (quasi einen Herzschrittmacher ), ohne den nichts läuft.



Daten, Informationsinhalte


Die Daten selbst werden zwar verarbeitet, gelten aber dabei als relativ zeitunabhängig – auf einen Zeitpunkt bezogen. Sie sind das Material, eine Menge von Informationen, die bei allen Kommunikationen immer wieder im mathematischen Sinne als Ursprungsmenge einer Abbildung oder auch dann als Bildmenge vorkommt. Der Vorgang der Abbildung selbst (Befehl oder Umformung) der Daten vom Anfangszustand an der Quelle bis zum Endzustand am Ziel wird wie o.a. als zeitabhängiger Prozess verstanden. Die einfachste und sehr häufige Operation ist die Kopie. Dabei wird genau der Ursprungs­inhalt zum Inhalt der Datei am Zielort (Isomorphie). Es gibt dann 2 identische Datenmengen, eine beim Sender und eine am Ort des Empfängers. In der Biologie z.B, entspricht dies der Zellteilung, ein fundamentaler und sehr häufiger Prozess.


Filter


Oft wird jedoch am Zielort nur eine Teilmenge der Ursprungsmenge benötigt. Der Prozess der Abbildung ist dann ähnlich wie bei der Kopie. Doch auf dem Transportweg (siehe o.g. OSI – Schichtenmodell) wird ein Prozess eingeschoben, der die nicht benötigten Daten erkennt und sie nicht bis zum Zielort durchlässt. Das ist i.d.R. ein Programm-Modul mit Vergleichsoperationen. Bei der Datenverarbeitung ergibt sich durch den oft sehr großen Umfang des Datenmaterials eine sehr häufige Wiederholung der Kette der für einen Durchlauf notwendigen Operationen – eine Programm-Schleife, die immer eine Abbruchbedingung benötigt - oft das Datei-Ende (s. u. unter Simulationen)



Programme als Daten


Die Beschreibung der Teilabläufe als schematische Zusammenstellung der Programm-Module für jede Teilaufgabe liegt i.d.R. als Textdatei vor und bedient sich dabei der Syntax der gewählten Programmiersprache – angereichert um Kommentare, die den Programmablauf erläutern. Diese Programmdatei ist auch eine Datendatei – wie jede andere – und kann so verarbeitet werden.

Es werden auch Programme geschrieben, die solche Programm-Dateien generieren. Es gibt auch Programme, die Programm-Generatoren erstellen etc. Diese Dateien beschreiben zwar alle zeitabhängige Abläufe. Die Programmdateien beinhalten insofern aber Informationen wie alle anderen Daten-Dateien auch und sind selbst relativ zeitunabhängig. Dies ist ein Dualismus, der jeder Kommunikation zugrunde liegt.



Ein Beispiel: der Pullover


Zur allgemeinen Veranschaulichung dieses wichtigen dualen Charakters aller Informationen soll ein Pullover hier als Beispiel für für einen zeitabhängigen und zeitunabhängigen Begriff dienen. Der Pullover besteht in der Regel aus einem oder mehreren Fäden, bei dem nach einem Strickmuster Masche für Masche aneinandergereiht werden. Es gibt irgendwann eine erste Masche, und wenn er fertig ist, dann war die letzte Masche gestrickt. Diese Herstellung gilt aber prinzipiell für alle gestrickten Kleidungsstücke. Ein Pullover ist aber ein bestimmtes Kleidungsstück, es hat ein Vorderteil, ein Hinterteil, 2 Ärmel und damit einen aus der Gestalt des Pullovers erkennbaren Zweck, nämlich als Kleidungsstück mit klar erkennbarer Größe und Form zu dienen. Die Wolle ist die Hardware, der Pullover mit der Anordnung der Maschen als immaterielles Gut ist die Software, die die Wolle erst zum Pullover werden lässt. Die Herstellung erfolgt nach einem Strickmuster, maschinell oder von Hand. Der Ablauf des Strickens als Prozess ist zeitabhängig - Masche für Masche. Ist der Pullover fertig, ist dieser Prozess beendet. Der Pullover ist jetzt vorhanden – relativ zeitunabhängig. Es gibt ihn also in quasi zwei Aspekten: zeitbehaftet (zeitabhängig als Zeitablauf) und quasi zeitlos auf nur einen Zeitpunkt bezogen.

An dem Muster kann man erkennen, dass er gestrickt worden ist. Wenn man ihn wieder aufdröselt, erhält man die Fäden, die vor dem Stricken zu seiner Herstellung vorhanden waren. Das Muster ist verschwunden. Dieser Vorgang ist jedoch ein anderer Prozess und nicht etwa als zeitlich rückwärts laufend zu verstehen. Die Zeit läuft nie rückwärts.


Vor der Herstellung des Pullovers muss es aber ein Strickmuster gegeben haben, z.B. als Zeichnung auf einem Papierbogen, oder als Datei im Speicher des Computers der Strickmaschine. Dieses Muster ist ebenfalls zeitlos (auf einen Zeitpunkt bezogen). Es enthält aber genau alle Informationen, die die Wolle braucht, um zum Pullover zu werden. Dieses Strickmuster musste aber erst gezeichnet oder als Datei erstellt und gespeichert werden. Dieser Vorgang ist wieder ein zeitabhängiger Prozess (Zeitablauf) mit einem genau definierten zeitlichen Beginn und Ende. Hier gibt es wieder 2 Aspekte derselben Sache, zeitabhängig und zeitunabhängig.

Der Zeichner musste aber dieses Muster erst entwickeln und kennen, bevor er den ersten Strich auf den Papierbogen setzte oder begann, die Programmdatei zu schreiben, die dann mit der Musterdatei in den Computer der Strickmaschine kopiert wurde. Auch dieser Prozess hatte einen Anfang und ein Ende, war also zeitabhängig. Jetzt wird es offensichtlich: im Gehirn des Zeichners gab es zuvor Verknüpfungen seiner Zellen, die schon klar und deutlich das Muster des Pullovers, seine Gestalt und Größe und die Art der Herstellung des Pullovers erkennen ließen –relativ zeitunabhängig.


In Wirklichkeit gab es – gebunden an unterschiedliche Hardware – von Anfang an nur die eine Software – hier genannt Pullover. Die einzelnen zeitabhängigen und zeitlosen Aspekte oder Herstellungsphasen sind unterschiedliche Bilder, die sich durch geeignete Methoden ineinander überführen lassen - wie bei den schon beschriebenen Verfahren der mathematischen Abbildungen.


Diese an diesem Beispiel veranschaulichten Darstellungen sind so grundlegend, dass sie auf jede Software, Daten oder Programme bzw. Methoden angewendet werden können. Jedes immaterielle Gut, jede Information kann letztlich auf einen Zeitpunkt oder einen Zeitablauf bezogen interpretiert werden, sie ist gleichzeitig Ursprung und Bild für Abbildungen, die auch jeweils zeitabhängige Prozesse oder zeitlose Strukturen sein können, die Methoden dieser Art beschreiben oder enthalten. In der Tat werden moderne Programme im Sinne von Strukturen als Objekte entworfen, wie wohl sie dennoch später als Prozesse ablaufen.


Die Natur macht es uns vor. Die Zellteilung selbst ist ein Prozess und erscheint dann in Wirklichkeit als eine Vervielfachung derselben Struktur. Dieser Dualismus ist Teil des Evolutionsprinzips im Universum.



Determinismus (consecutio, conditio, causa)


Zu jedem Prozess gibt es mindestens einen zeitlich zuvor und mindestens einen zeitlich danach existierenden Prozess. Diese Anordnung trifft auch räumlich für jeden Nachbarn zu. So kann es immer Verfahren geben, die diesen zeitlichen auf einen räumlichen Zusammenhang abbilden. So entsteht der Begriff der Geschwindigkeit einer Bewegung, die auch immer eine Richtung hat. Die Mathematiker benutzen allgemein dafür die Vektorrechnung 6 , auf die hier nicht weiter eingegangen wird.


Gibt es im weiteren Richtungsverlauf nicht nur einen Nachbarn oder eine Konsequenz, sondern mehrere, dann ist die der Punkt einer Verzweigung im weiteren Verlauf. Die Wahl der Richtung ist dann an die Erfüllung einer oder mehrerer Bedingungen, die entweder als zutreffend oder unzutreffend erkannt werden, geknüpft. Führt die hier durchgeführte Vergleichsoperation zu keinem eindeutigen Ergebnis, dann gibt es keinen determinierten Programm-Ablauf. Dies ist auf der Ebene der Atombausteine in der Quantenphysik nach Heisenberg der Standardfall.7


Wie kann ein einigermaßen gesicherter Ablauf der Verarbeitung von Informationen erreicht werden? Die Natur kann auch hier wieder als Vorbild dienen. Alle Abläufe werden mehrfach in großer Zahl ausgeführt. Alle dabei auftretenden Kommunikationen werden durch die Vorgaben im Programm so gefiltert, dass die unbrauchbaren (in sich unschlüssigen) Ergebnisse verworfen werden. Das Ergebnis wird dabei immer brauchbarer, bis beim Erreichen der geforderten Wahrscheinlichkeit im Sinne einer Sicherheit der Wiederholungsprozess abgebrochen und das Ergebnis weiter verwendet werden kann. Der erforderliche Zeitaufwand hängt von der Zahl und der Schärfe der Kriterien bei diesen Prozessen ab. Schon bei relativ einfachen Aufgabenstellungen ergeben sich jedoch für eine enumerative Prüfung aller Ergebnisse unvorstellbar große Zahlen von Lösungen und damit ein Zeitaufwand auch bei großem Aufwand an parallel arbeitenden Rechnern, dass fast immer auf eine genaue Ergebnisbestimmung im Rahmen von Simulationen verzichtet werden muss.


Damit bei diesen Vorgängen ein Ziel (oder Ziele allgemein) überhaupt erreicht werden kann, muss es zuvor definiert sein. Der Zusammenhang von Ursache und Wirkung liegt genau darin begründet. Eine Abbildung von einer Ursprungsmenge ohne erkennbare Bildmenge als Ziel ist unsinnig. Die Frage eines Warum richtet sich immer auf ein oder mehrere Ziele. Oft kann man von der Struktur der Ziele auf den Urheber schließen, der die (Kette der) Abbildungsprozesse veranlasst hat. Auch der Aufbau der Ursprungsmengen kann darüber schon Erkenntnisse liefern, wobei diese Erkenntnisse auch mathematisch wieder als Abbildungen von derselben Ursprungsmenge zu verstehen sind.


Alle Veränderungen im Universum (auch alle Kommunikationen) sind aber Bewegungen auf Quanten­ebene und damit einzeln unbestimmbar. Beobachtungen können sich nur auf eine sehr große Zahl mit Ergebnissen beziehen, deren Reproduzierbarkeit immer nur einer entsprechenden Wahrscheinlichkeit unterliegt. Es gibt keinen zwingenden – deterministischen – Zusammenhang zwischen Ursprung und Bild oder zwischen Ursache und Wirkung.


Simulationen


Der Austausch und die Verarbeitung von Informationen ist ohne ein Verfahren ähnlich dem der mathematischen Abbildung unmöglich. Immer werden Kopien erstellt. Das ist die einfachste Form. Ursprungsmenge und Bildmenge sind dann identisch. Wenn jedem Element der Ursprungsmenge genau ein Element der Bildmenge zugeordnet ist, spricht man auch von Isomorphie. 8


Oft benötigt man jedoch Teilmengen mit ganz bestimmten Eigenschaften. Bei überschaubaren Inhalten kann man bei der Abbildung die benötigten Elemente durch Vergleichsoperationen aus der Ursprungsmenge herausfiltern. Aber schon relativ kleine Aufgabenstellungen ergeben eine riesige Zahl von Testfällen so, dass die benötigte Zeit von enumerativen Durchsuchungen die vorhandene Rechner­kapazität übersteigt. Oder es kommt zu Größenordnungen, die jenseits jeder Kapazität in unserem Universum liegt. Hier muss man auf eine genaue Prüfung verzichten.9


Der Ausweg liegt in der Anwendung von Simulationen, die mit einem vereinfachten Abbild der Ursprungsmenge arbeiten – einem Modell. 10 Es wird so erstellt, dass die maßgeblichen Eigenschaften des Ursprungs erhalten bleiben. 11 Auch Zahl der Elemente des Modells sind oft riesig, so dass man nicht jedes Element bei der Durchsuchung prüfen kann. Hier werden oft heuristische Verfahren angewendet. Optimierungsverfahren auf der Basis von Simulationen mit genetischen Algorithmen hat Dr. Björn Gehlsen (jetzt TU Dresden) in seiner Dissertation „Automatisierte Experimentplanung im Rahmen von Simulationsstudien – Konzeption und Realisierung eines verteilten simulationsbasierten Optimie­rungssystems“ im Jahre 2004 beschrieben. 12


Seine Arbeit enthält ein sehr ausführliches Literaturverzeichnis. Heute - nach einem weiteren Jahrzehnt beschleunigter Ausbreitung sehr leistungsfähiger Computersysteme und Netze – haben diese Verfahren eine sehr große Bedeutung erlangt und sind weiter Mittelpunkt der IT-Forschung.


Simulationen mit evolutionärem Charakter verwenden zu Untersuchung und Optimierung der Modelle Algorithmen, die der Natur abgelauscht sind. Sie arbeiten mit einer großen Zahl parallel laufender Computer. Die Ergebnisse werden mit den Vorgaben einer oder mehrerer Zielfunktionen verglichen und statistisch ausgewertet. Auch Verfahren ohne Zielvorgabe sind möglich. Zuletzt werden die Resultate und Erkenntnisse des Modells (oder der Modelle) im Rahmen der für das Modell benutzten Kriterien auf die Ursprungsmenge angewendet.




2. GESTALT


Raum und Zeit


Der Entwurf eines Weltbildes richtet sich zunächst nach den Erkenntnissen und Theorien entsprechend dem heutigen Stand der mathematisch-naturwissenschaftlichen Beschreibung eines physikalischen Weltbildes. Danach soll die Raumzeit mit 3 Raumdimensionen und einer Zeit-Dimension beim sogenannten Urknall vor ca. 13,7 Milliarden Jahren aus dem Nichts gemeinsam mit einer räumlich und zeitlich außerordentlich kleinen Zusammenballung von unvorstellbar gro0en Energiemengen entstanden sein. Dabei wird die Frage, was zeitlich zuvor existierte, als sinnlos angesehen werden müssen, denn Raum und Zeit gab es zuvor nicht. Bei dieser Darstellung des Anfangs muss jedoch bedacht werden, dass nach Einsteins Relativitätstheorie, die mit den Erkenntnissen über das heutige Universum gut überein­stimmt, die Raumzeit unmittelbar nach dem sogenannten Urknall – also nach einer milliardsel milliardsel Sekunde und noch weit davor - kleiner als ein heutiges kleinstes Atomteilchen - so stark gekrümmt war, dass die Gravitationskraft außerordentlich groß gewesen sein muss. Dazu kommt, dass die Ausdehnung des Universums so klein war, dass auf die Energie und alle Kräfte die für diese Größenordnung heute gültige Quantentheorie angewendet werden müsste. Dieser Widerspruch soll nach Hawking durch die sogenannte M-Theorie aufgelöst werden.13


Hier gibt es bei der Beschreibung der ersten Anfänge im Sinne eines Urknalls noch eine deutliche Unsicherheit, denn eine genaue Bestimmung dieses Anfangspunktes ist nach Heisenbergs Theorie der Unbestimmbarkeit - oder wenigstens im Sinne eines Determinismus für die Zukunft - nicht möglich.



Energie und Materie


Die dann viel schneller als die Lichtgeschwindigkeit beschriebene Aufblähung der Raumzeit – verbunden mit einer dramatischen Verringerung der Energiedichte – führte zur Entstehung von Energie und Materie, wie sie heute im Universum vorgefunden wird. Dabei soll aber ein großer Anteil aus sogenannter dunkler Energie und dunkler Materie bestehen. Die Raumzeit dehnt sich weiter aus. Sie wird heute als nicht mehr so stark gekrümmt – also etwa glatt mit etwa Euklidischer Geometrie - gedacht. Die Ausdehnung scheint sich durch die dunkle Energie zu beschleunigen. Irgendwann zerreißen dann auch alle Materieteilchen. Alle Strahlung erlischt im Sinne einer zeitlichen Unendlichkeit.


In den Größenordnungen der aller kleinsten räumlichen Dimensionen versucht die Stringtheorie (M-Theorie) heute (sogar in 10 Dimensionen) schwingende Energie-Elemente zu beschreiben. Aus den Strings sollen die Materieteilchen zusammengesetzt sein und so den „Teilchenzoo“ und die Quarks als Atombausteine und Atomkräfte der uns bekannten Materie bilden. Nach Einsteins berühmter Formel ist diese Materie eine sehr dichte Zusammenballung von enormen Energiemengen.


Die Extreme der räumlichen Größenordnungen wie auch die zeitlichen Randbedingungen des Univer­sums entziehen sich jedoch völlig der Nachprüfung durch die die Erkenntniskraft des Menschen. Diese Theorien sind wieder nur Bilder einer fremden Wirklichkeit, die dem menschlichen Bewusstsein unmittelbar nicht zugänglich ist.(Vgl. Kap. 3)


Zu jedem Element gibt es im Universum nach dem Urknall mindestens ein zeitlich zuvor und mindestens ein zeitlich danach existierendes Raum-Zeitelement. Diese Anordnung trifft auch räumlich für jeden Nachbarn zu. So kann es immer Verfahren geben. die diesen zeitlichen auf einen räumlichen Zusammen­hang abbilden. So entsteht der Begriff der Geschwindigkeit einer Bewegung, die auch immer eine Richtung hat. Umgekehrt kann man die sogenannte imaginäre Zeit – ein mathematischer Begriff – auf eine räumliche Dimension abbilden. Nach Hawking bietet die Keine-Grenzen-Bedingung die Erklärung dafür, dass es physikalisch-thermodynamisch und psychologisch nur die Zeit in einer Richtung gibt.14


Jedes Raumzeit-Element ist mit einer Menge Energie beladen (Fluktuation) und ist kommunikativ mit seinen Nachbarn verknüpft, und Abgabe von Informationen ist auch immer mit Abgabe von Energie verknüpft. Die Erhöhung der Informationsdichte (Entropie) bedingt auch immer eine Energiezufuhr.


Sind energiereiche Elemente benachbart, so dass sie in Kommunikation treten, dann entstehen bei hoher Energiedichte die Atomteilchen mit ihren Wirkungskräften. Ein Element allein kann keine Materie bilden. Durch die Verbindung vieler Elemente wird viel Energie in der Materie gebunden. Bei sehr hoher Energiedichte formen sie sich z.B. zu Quarks. Diese bilden wieder in verschiedenen Anordnungen die Atomkerne mit unterschiedlicher Größe. Diese fangen sich – entsprechend ihrer elektrischen Energiepotentiale die erforderlichen Elektronen ein, um einen stabilen Ladungsausgleich zu erzielen. Dies ist im periodischen System des Aufbaus der Atome gut beschrieben. Besonders hier ist deutlich erkenn­bar, dass die Verknüpfung der Raumzeit-Elemente über ihren Energieinhalt immer auch Informationen enthält – und sei der Inhalt auch noch so klein.


Die Energieanteile der Raumzeit-Elemente treten aber auch bei einer Energiedichte, die nicht zur Bildung von Materie ausreicht, mit ihren Nachbarn in Wechselwirkung, wobei sich eine Wirkungsrichtung ausbildet - die Strahlungsrichtung der elektromagnetischen Felder.



Welle – Korpuskel


Sehr kleine Energieansammlungen bis zur Größenordnung von Atomen zeigen dabei sowohl eine Struktur von Wellen als auch von Materieteilchen. Die Bewegung der Elementarteilchen darf man sich nicht wie in der klassischen Mechanik auf wohlgeformten Bahnen vorstellen. 15

Das Verhalten einzelner Teilchen aus dem Kollektiv kann nicht vorherbestimmt werden. Es gibt nur Aussagen über die Wahrscheinlichkeit des Vorhandenseins einer Position oder Geschwindigkeit.16

Gemäß Plancks Quantenhypothese verhält sich z.B. das aus Wellen bestehende Licht in gewisser Hinsicht so als setze es sich aus Teilchen zusammen. Licht kann nur – quasi in Paketen – in Quanten ausgestrahlt und absorbiert werden. 17 Als mögliche Wege des Lichts gelten alle geometrischen Verbindungen zwischen Quelle und Ziel. Nach dem Fermatschen Prinzip gilt aber nur einer als physikalisch möglich.18


Nach der Pfadintegralmethode des Physikers Richard Feynman 19 hat das Teilchen nicht nur eine einzige Geschichte oder einen einzigen Weg in der Raumzeit hinter sich, sondern es bewegt sich auf jedem möglichen Weg von A nach B. 20 Greift man einen Weg gezielt heraus, dann kann man die Summe der verbleibenden Wege als sein Komplement bezeichnen.21


Symmetrie


Alles im Universum – auch die elektromagnetischen Wellen – lassen sich in Form von Teilchen beschreiben, die unterschiedliche Eigenschaften haben. Sie treten paarweise auf. Zu jedem Teilchen gibt es ein Anti-Teilchen. In der Quantenmechanik gibt es zwischen den Teilchen unterschiedliche Wechselwirkungen durch schwache und starke Kräfte, die auch durch kräftetragende Teilchen übertragen werden. Die daraus entstehenden Verbindungen formen die uns bekannte Materie und Felder im Universum. 22 .Nach 1970 wurde die Supersymmetrie entdeckt. Sie wurde zur Grundlage vieler neuer Theorien.23 Dabei soll jedes Feld oder Teilchen mindestens einen Superpartner besitzen.



Bahnen


Durch die Krümmung der Raumzeit ist die Bewegungsrichtung von Energie und Materie – wenn keine Kräfte von außen einwirken - nicht immer (wie in der klassischen Mechanik) gradlinig im Raum. Große Massenansammlungen krümmen die Raumzeit relativ stark zu sich hin. Die dadurch auf die Materie und Energie ausgeübte Gravitationskraft bewirkt, dass dort gekrümmte Bahnen die Bewegungsrichtung bestimmen. Beispielsweise folgt ein Satellit der Umlaufbahn um die Erde. Diese wieder umrundet die Sonne. Diese umkreist in unserer Galaxie den Kern der Milchstraße., die wiederum der Kern des zugehörigen Galaxienhaufens umläuft, dem sie angehört, und so weiter. Die Geschwindigkeiten addieren sich nicht nur, sie bekommen auch dadurch wieder eine andere Richtung. Diese Betrachtungsweise gilt nach den heutigen Erkenntnissen der Physik aber nicht mehr, wenn man sich den Größenordnungen der Elementarteilchen nähert. Wenn in der klassischen Physik alles völlig unabhängig von den Beobachtern und Messapparaturen in einem stets gleich bleibenden Raum bei unabhängig ablaufender Zeit gedacht war, dann ging man stillschweigend davon aus, dass die Größenordnung der betrachteten Materie und Energiemengen irgendwo zwischen den Abmessungen eines Atoms und dem einer Galaxie bei Geschwindigkeiten weit unterhalb der Lichtgeschwindigkeit lag.


Beobachter


Einsteins Relativitätstheorie und Heisenbergs Quantenmechanik, die heute gemeinsam in den jeweils betrachteten Größenordnungen der Raumzeit als gesicherte Beschreibung des Anteils gelten, binden alle entdeckten Naturgesetze an den Beobachter, der natürlich die Übereinstimmung der Theorien mit den Resultaten der Messungen und Beobachtungen überprüft und dabei die erwartete Wahrscheinlichkeit mit den gefundenen Ergebnissen vergleicht. Ein modernes Weltbild ohne diese Beobachter ist offensichtlich sinnlos. Die Beobachtungen und experimentelle Ergebnisse sind jedoch immaterielle Anteile dieses naturwissenschaftlichen Weltbildes und bilden einen Informationsinhalt beim Beobachter als Ergebnis seiner Forschung ab. Eine Beobachtung ist aber eine Kommunikation, bei der der Beobachter zum Empfänger wird. Auf Quantenebene wird der Beobachter selbst zum Akteur und beeinflusst genau das, was er beobachten will. 24 Er erhält gemäß Heisenbergs Unschärfe-Relation keine eindeutigen Informa­tionen, sondern bestenfalls bei sehr vielen Beobachtungen ähnlicher Art eine Wahrscheinlichkeit für ein beobachtetes Objekt.7



Information, Kommunikation


Die hier ablesbaren Informationsinhalte werden heute in der Quantenphysik, der Thermodynamik, der Mechanik auf mathematische Formeln der theoretischen Physik abgebildet. 25 Die Prüfung der Überein­stimmung ihrer Vorhersagen mit den Beobachtungen in unserem Universum ergibt, dass das mathema­tisch naturwissenschaftliche Weltbild besonders in den letzten Jahrzehnten zu herausragenden Erkennt­nissen für die Menschheit geführt hat. Der Einsatz moderner Technologie und mathematischer Verfahren – besonders auch der automatischen Datenverarbeitung – hat dazu sehr beigetragen.


Die Chemie ist das Teilgebiet der Naturwissenschaften, die sich mit der Verbindung von Atomen und Molekülen beschäftigt. Sie unterscheidet sich von der Physik u.A. auch dadurch, dass auf der Basis chemischer Verbindungen auf Molekül-Ebene riesigen Mengen von Informationen gespeichert und verarbeitet werden können. Durch die Verbindung von Atomen über ihre Elektronen-Hülle zu Molekülen, die bei einem günstigen Ladungsausgleich zu festen Verbindungen und verschiedenen Aggregatzuständen bei unterschiedlichen Temperaturen führt, wird jedoch auch eine neue Grundlage für die Speicherung von Energie und Herstellung neuer Stoffe erreicht, die auf der Erde natürlich nicht vorkommen.


Die schwächste Bindungskraft der Atome ist die Van-der-Waals-Kraft (z.B. die Wasserstoffbrücken­bindung). Ohne dass sich der Aufbau der Moleküle ändert, können z.B. im Wasser riesige Mengen von Informationen durch die unterschiedliche Anordnung der Moleküle gespeichert werden. Wie das aussieht, kann man am Beispiel der sehr großen Vielfalt der Eiskristalle erkennen.


Die Chemie wird nach den Grundelementen in zwei Bereiche eingeteilt: die anorganische und die organische Chemie. Letztere beschäftigt sich mit den Molekülen auf der Basis von Kohlenstoff-Verbindungen, die eine enorme Vielfalt bilden, da Kohlenstoff wie kaum ein anderes Atom Verbindungen mit sich selbst eingehen kann. Der Aufbau von organischen Molekülen ist dadurch nahezu unbegrenzt und damit auch die Speicherung von Informationen – z.B. über den Aufbau der Moleküle selbst. Aber auch die unterschiedliche Anordnung von Atomen in Molekülen kann auch kleinem Raum große Datenmengen beherbergen.


Auf der Erde gibt es seit Hunderten von Jahrmillionen große organische Moleküle, die die Fähigkeit haben, sich durch Kopie zu vervielfältigen. Viele können die Sonnenstrahlung nutzen und dabei neue Stoffe bilden. Diese Vorgänge haben seitdem die Erdoberfläche und die Atmosphäre stark verändert. Das Speichervermögen und die Verarbeitung der in diesen Großmolekülen gespeicherten Informationen ist ein riesiger Schritt in der Evolution neuer Software auf unserem Planeten: das Leben.


Die weitere Evolution der Software auf unserem Planeten mit Makromolekülen auf Kohlenstoff-Basis war für lange Zeit nur dadurch möglich, dass bei der Kopie des Zellkerns, die mathematisch eine einfache Form der Abbildung darstellt, Fehler auftraten. Vor allem Materie und Photonen aus dem Universum führten zu Veränderungen der Informationen im Zellkern, so dass Lebewesen mit neuen Eigenschaften entstanden. Im Wettbewerb mit anderen um ausreichende Lebensgrundlagen blieben viele auf der Strecke. Die Leistungsfähigsten konnten sich durch Zellteilung weiter vermehren. Diese Form des Evolutions­prozesses hat Charles Darwin ausführlich beschrieben.


Die Suche nach Verbesserung der Leistungsfähigkeit der Daten und Programme im Zellkern durch zufällige Störungen der Zellteilung ist jedoch nicht effektiv und benötigt zu viele Individuen und auch zu viel Zeit. Der nächste geniale Evolutionsschritt war die zwei-geschlechtliche Vermehrung durch Kombination der Zellkerninformationen zweier ähnlicher Lebewesen. Durch Auswahl der besten und stabilsten Nachkommen im Sinne der Darwinschen Theorie beschleunigte sich die Entwicklung des Lebens auf dieser Erde dramatisch.


Die Biologie - als die Wissenschaft von allen Prozessen des Lebens auf unserer Erde - ist damit zur wichtigsten Naturwissenschaft aufgestiegen. Die Suche nach außerirdischem Leben ist bisher erfolglos geblieben. Dennoch ist es nicht ausgeschlossen, dass das erste Molekül, das sich erstmals selbst kopieren konnte, nicht auf unserem Planeten entstanden ist sondern mit einem Kometen o.ä. auf die Erde gebracht worden ist. In unserem Sonnensystem ist die Erde wohl der einzige Himmelskörper, der für die weitere Evolution dieser Lebensform hinreichende Existenzbedingungen bot und noch bietet.


Die heutige Kenntnis über die Speicherung und Verarbeitung von Informationen zeigt aber, dass die organische Chemie nicht die einzige Basis dafür darstellt. Die meisten Computer arbeiten heute mit Silizium-Halbleitern. Die Forschung in der Informatik zielt aber auch auf organische Stoffe oder Systeme der Quantenmechanik, die noch höhere Informationsdichten ermöglichen.


Der nächste große Entwicklungsschritt des Lebens nach dem Aufbau von Makromolekülen wie der DNS und er Proteine war die Herstellung einer Membran zur Abgrenzung und Schutz der Zelle vor schädlichen Einwirkungen von außen. Jede lebende Zelle mit Zellkern und Energieversorgung benötigt dennoch laufend eine gezielte Kommunikation mit der Außenwelt durch die Zellmembran hindurch, die hier auch - informationstechnisch betrachtet - ein Filter darstellt.


Die weitgehende Entschlüsselung des Aufbaus der DNS durch die moderne Molekular-Biologie hat zu enormen neuen Erkenntnissen über die Entwicklung des Lebens geführt. In der Tat spielt sich auf unserem Planeten ein grandioser Software-Evolutionsprozess ab, der ein wesentlicher Teil der giganti­schen Evolution im Universum ist. Jede lebende Zelle ist ein biologischer Computer mit Prozessoren, Speichern und Kommunikationskanälen internen und externen. Sie steht immer in Verbindung mit der Außenwelt – auch bei Einzellern. Die extreme Vernetzung mit anderen Zellen und damit ein neuer Schritt in der Evolution wurde durch die Entstehung vielzelliger Organismen und damit der Pflanzen- und Tierwelt erreicht.


Die arbeitsteilige Ausrichtung auf die zeitlich parallele Erfüllung der Aufgaben und Ziele der Evolution durch vielzellige Organismen und Organe höherer Lebewesen erforderte die Entstehung einer auf dieser Basis höherwertigen Steuerungs- und Kommunikationszentrale. Der Informationsaustausch zwischen den Organismen und Organen muss nicht nur zielgerichtet gelenkt und überprüft sondern vor allem gegen Fehlentwicklungen und Feinde geschützt werden.

In der Tat hat es auf unserem Planeten, wenn man die Weiterentwicklung der Software – also die der Analyse und Verarbeitung von Informationen als bestimmendes immaterielles Gut - als oberstes Ziel der Evolution im Universum ansieht, eine dramatische Fehlentwicklung gegeben, nämlich u.a die giganti­schen Reptilien, die Saurier. Erst nach deren Aussterben durch den vernichtenden Einschlag eines Himmelskörpers auf unserem Planeten war die weitere positive Entwicklung der Säugetiere und damit einer Evolutionsbasis für den Menschen möglich.


Der nächste Evolutionsschub wurde dadurch ausgelöst, dass es zur Entwicklung eines speziellen Organs kam, das auf der Basis von unglaublich vielen für die Verarbeitung von Informationen und Kommunika­tionen spezialisierten Zellen die kompakte und vollständiges Steuerung von höheren Lebewesen über­nahm, des Gehirns. Dabei wird die Leistung nicht nur von dessen Größe sondern vor allem von der Zahl, der Dichte und Art der Vernetzung seiner Zellen und Kommunikationskanäle bestimmt. Das neue Leistungsniveau in einem Gehirn wird dabei durch die Fähigkeit erreicht, arbeitsteilig viele interne und externe Kommunikationen dieser Lebewesen zeitlich parallel und fast gleichzeitig mit den Veränderungen der Wahrnehmungen der Außenwelt zu speichern und zu verarbeiten. Dabei spielt vor allem die Fähigkeit eine entscheidende Rolle, aus oft wiederholten Kommunikationen ein Muster für deren Informations­inhalt zu erkennen und dieses Muster als abstrakte Erfahrung (Begriff, Symbol) zu speichern. Durch die interne Auswertung dieser Erfahrungen durch Vergleiche mit gleichen oder ähnlichen und Isolation ihrer Differenzen kommt es zu Erkenntnissen im Gehirn, die es unmittelbar als Sinneserfahrung nicht erhalten hat.


Der nächste Schritt dieser Software-Evolution im Gehirn ist die Erarbeitung einer Prognose. Mit den Erkenntnissen aus vergangenen Kommunikationsinhalten (externen und internen) erstellt es in kurzen Abständen wiederholt ein internes Abbild (eine Simulation) von Erfahrungen in der nahen Zukunft und vergleicht dies mit den gerade hereinkommenden Wahrnehmungen. Liefert der Vergleich die erwartete Übereinstimmung, dann liefert dies für das Lebewesen und sein Gehirn eine Erkenntnis der Existenz- und Funktionssicherheit. Das Bewusstsein in dieser einfachen Form zeigen auch Menschenaffen, die sich selbst im Spiegel wiedererkennen.


Das Überleben von Flora und Fauna auf diesem Planeten war ohne ein Gehirn nur dann wahrscheinlich, wenn die entsprechende Art in großer Zahl ihren Lebensraum bevölkerte. Das sicherte die Stabilität der zugrunde liegenden Software – Daten und Verarbeitungsart und -kapazität.


Dass diese Strategie im Evolutionsprozess auch bei Lebewesen mit einem Gehirn weitere Erfolge bringt kann hier als selbstverständlich angesehen werden. In der Tat kam es parallel zur Ausbildung von Gehirnen auch zur mehr oder weniger intensiven Kommunikation zwischen diesen Lebewesen. Dabei ist die Kapazität der Kommunikationskanäle aber auch der Datenvorrat – besonders auch aus vergangenen Kommunikationen in Verbindung mit der Fähigkeit zur Abstraktion - dafür entscheidend, wieweit die Individuen von der Verbindung (und Vernetzung) mit ihresgleichen für ihre weitere Stabilität und Entwicklung profitieren.


Auch hier gibt es bei der Evolution leistungsfähigerer Software Fehlentwicklungen, denn eine relativ schwache Kommunikation bei externer Vernetzung kleiner Gehirne in Schwärmen oder gar staatsähn­lichen Gebilden von Individuen mit Arbeitsteilung wie etwa bei den Ameisen erreicht nicht die Verarbei­tungskapazität wie ein Großhirn mit insgesamt gleicher Anzahl von Zellen aber weit höherer Steuerungs- und Vernetzungsdichte. Die Evolution bringt dabei immer neue Systeme mit einem höheren Grad von Komplexität hervor.


Es ist aber unstrittig, dass die Entwicklung des Menschen nur in der ständigen Kommunikation und dem damit verbundenen Austausch von Erfahrungen möglich war. Die Beherrschung einer hochentwickelten Sprache in Wort und Schrift und die Aneignung möglichst vieler in der Gemeinschaft erarbeiteter Erkenntnisse und kultureller Leistungen bildet dabei den Vorrat an Daten und Fähigkeiten, der die Ausbildung und Bildung (beide Wörter enthalten das Wort „Bild“) des heutigen homo sapiens umfasst. Dabei kam es in unterschiedlichen Bevölkerungen auch zu verschiedenen Beurteilungskriterien für die Brauchbarkeit der erarbeiteten abstrakten Erkenntnisse. Die allgemeinen Wertvorstellungen für imma­terielle Güter hängen nicht nur vorn den lokalen Lebensbedingungen auf dem Planeten ab sondern auch von der für die Bevölkerung verfügbaren Kenntnisse ihrer überlieferten Geschichte. Die für Kulturgut verwendeten Langzeitspeicher, ihre Kapazität und deren Zugänglichkeit für breite Bevölkerungsschichten und die tatsächliche Zahl ihrer Nutzer sind ausschlaggebend dafür, wie schnell sich ein Sprachraum kulturell weiter entwickelt. Wertvorstellungen und ethische Normen bilden dabei im Menschen ein höheres Bewusstsein über seine Wesensstruktur im inneren seiner Persönlichkeit.


Hier kann auch rein informationstheoretisch (und damit auch mathematisch) vermutet werden, dass Darwins Evolutionstheorie als allgemein gültiges Modell für die Zukunft des Lebens auf der Erde nur begrenzte Gültigkeit haben kann. (Vgl. Kap 3) 26


An dieser Stelle kann man aus den eben erläuterten Stufen der Evolution in Anlehnung an das OSI-Schichtenmodell der Kommunikation (Vgl. Kap. 1) ein Schichtenmodell der Evolution 27 beschreiben:


Evolutionsschicht Informationsträger


Schicht 9 - Weltgestaltung Welten-Schöpfer

Schicht 8 - Kultur, Wissenschaft, Religion Zivilisationen

Schicht 7 - Anwendungsschicht Menschen

Schicht 6 - Darstellungsschicht Lebewesen mit Gehirnen

Schicht 5 - Sitzungsschicht Lebende Zellen

Schicht 4 - Transportschicht Moleküle

Schicht 3 - Vermittlungsschicht Atome

Schicht 2 - Sicherungsschicht Elementarteilchen und Quarks

Schicht 1 - Bitübertragung Raumzeit-Elemente (Strings)


Die Menschheit ist inzwischen auf diesem Planeten in Schicht 8 dieses Modells angekommen.

In der Tat beginnt die Entwicklung jedes einzelnen Menschen embryonal bei Schicht 5 und steigt auf bis in Schicht 8. 28


Jede geistige und körperliche Leistung ist mit Kommunikationen verbunden, die das gesamte OSI-Schichtenmodell durchlaufen. Körper und Geist sind deshalb nicht 2 verschiedene Welten.29



Das anthropische Prinzip


Es ist wohl unsinnig anzunehmen, dass in dem von uns heute überblickbaren Universum und den hier auf der Erde modernen Erkenntnissen der Kosmologie, der Astronomie, der Physik mit der Relativitätstheorie und der Quantenmechanik und Biologie ergänzt durch moderne Mathematik und Informatik jemand behaupten mag, dass das alles nur existiert und sich weiter entwickelt, damit auf diesem Staubkorn Erde - in einer von 100 Milliarden Galaxien und dort nur in einem einzigen von 100 Milliarden Sonnensystemen - eine Zivilisation existiert, die von sich behauptet, sie sei die Krone der Schöpfung und das Ziel der Evolution. Vielmehr ist ein Grundprinzip der Evolution im Universum erkennbar, das der in großer Zahl gleichgeordneten Vielfalt. Es gilt für alle Größenordnungen und alle Evolutionsschichten. Insbesondere ist hier auch die Vielfalt des Lebens auf unserem Planeten zu nennen. Sogar bei einzelnen Exemplaren z.B bei einem Baum ist das Ordnungsprinzip durchgängig. Der Stamm trägt die Äste, diese die Zweige, diese die Blätter und selbst diese haben dieselbe Struktur.


Das sogenannte anthropische Prinzip30 geht davon aus, dass die kosmologischen Konstanten und ihre Feinabstimmung genau deshalb so existieren, damit es das Leben und den Menschen auf dieser Erde überhaupt gibt..31 Der hier beschriebene Ansatz für ein kommunikatives Weltbild geht davon nicht aus sondern davon, dass von Anfang an soviel Software im Universum innewohnte, dass die Kontinuität der Evolution zu allen Zeiten gesichert war. Nach dem Prinzip der gleich geordneten Vielfalt muss davon ausgegangen werden, dass es eine sehr große Zahl belebter Planeten im Universum gibt. Wegen der riesigen räumlichen und zeitlichen Größenordnungen im Verhältnis zu unserer Erde werden wir aber nie unmittelbar von ihnen etwas erfahren.



Evolution der Software


Die Steigerung der Verarbeitung von immateriellem Gut in Wissenschaften und Kultur durch den auch für viele Menschen möglichen Einsatz der Mittel moderner Informatik und die Anbindung an das Internet als globalen Zugang zu vorhandenen und neuen Wissensinhalten und Erkenntnisgewinn schaffenden Verfah­ren und Methoden hat ja erst vor 20 Jahren begonnen.


Dieser Schub in der Evolution höherwertiger Software und deren sehr schneller Verarbeitung und Verbreitung hat zu einer Situation geführt, an die die Menschheit zuvor kaum zu denken wagte: mit Hilfe der Computer und industrieller Analyseverfahren in der Molekular-Biologie konnte das Datenmaterial im Zellkern weitgehend entschlüsselt werden. Dessen Wirkungen in Verbindung mit Proteinen und durch sie umgestalteter DNS-Inhalte ist jedoch noch wenig erforscht. Nur bruchstückhaft sind die Methoden der Viren und organischen Molekülen erkannt, die im positiven oder zerstörerischen Sinne die Zellmembran durchdringen und sich kommunikativ mit dem Zellkern verbinden. Die unüberschaubar riesige Zahl solcher Verknüpfungen und ihrer Wirkungen auf das Verhalten der Zelle lässt erahnen, dass die heutigen Methoden zur Veränderung der Software im Zellkern – und damit des Erbmaterials – noch extrem stark (durch Einsatz von Simulationen und Optimierungen) weiter entwickelt werden müssen, um damit eine neue Stufe der Evolution auf diesem Planeten zu erreichen..


Sicher ist, dass der heutige Mensch mit seinen (auch evolutionsbedingten) Fehlern im Zusammenleben mit seinen Mitmenschen und der Natur – auch wenn er sich noch so umfangreich weiter bildet – nicht in großer Zahl befähigt ist, den Planeten im Sinne eines neuen Welt-Ethos 32 zu bevölkern, zu erhalten und zu gestalten. Er kann so nicht das Ende der Evolution auf diesem Planeten bedeuten. Bei derzeitig 7 Milliarden Menschen ist aber eine weitere positive , vor allem sozial verträgliche Entwicklung auf der Basis der Darwinschen Zuchtwahl in vielleicht dafür noch benötigten Jahrtausenden nicht mehr möglich, da der Planet für diese Zeiträume und erforderlich große Zahl der Bewohner keine Lebensgrundlage hergibt.


Es bleibt nur der Ausweg über eine mit weiter entwickelten Mitteln moderner Informatik beschleunigte Veränderung der DNS und Prüfung der Evolutionsergebnisse durch umfangreiche Simulationen (siehe Kap. 1). Dass das menschliche Gehirn noch weitere oft ungenutzte Kapazitäten aufweist hat die Erforschung von sogenannten Wunderkindern, Autisten und sogenannten Savants erbracht.


Die Evolutionsziele – die Kenntnis eines Welt-Ethos 32 - müsste die Menschheit aber heute haben und sich fragen lassen, ob auch bei weiterer Entwicklung der Spezies Wesen die Erde bevölkern werden, die überhaupt in der Lage sind, die Wirklichkeit aller relevanten immateriellen Güter im Universum hinrei­chend genau zu erfassen. Oder ist am Ende eine Menschheit vorhanden, die die Welt nicht erkennen kann, weil die Verarbeitungskapazität ihrer Gehirne einfach zu klein ist?




3. WIRKLICHKEIT



Kommunikative Wirklichkeit


Der hier vorliegende induktive Ansatz für ein Weltbild auf der Basis der Informationstheorie und der mathematischen Verfahren der Abbildungen führt zu Ergebnissen und menschlichen Vorstellungen, die wieder im mathematischen Sinne Bildmengen sind. Zu diesen fehlen jedoch ggf. die erkenntnistheo­retischen Methoden, um die Ursprungsmengen hinreichend genau zu beschreiben. Eine gesicherte Kenntnis der vom Menschen unabhängigen Wirklichkeit wird dann angenommen, wenn die zur Erkenntnis führenden Verfahren von verschiedenen Menschen reproduzierbar sind und dabei mit der erwarteten hohen Wahrscheinlichkeit die gleichen Ergebnisse liefern. Naturwissenschaftliche For­schungen haben heute zu Theorien geführt, deren Vorhersagen hinreichend genau mit den durchgeführten Experimenten und Beobachtungen übereinstimmen.


Die Evolution des Universums ist auf keiner Stufe ohne Kommunikation und wird wohl immer als ein zeitlich ablaufender und damit zeitabhängiger Prozess verstanden werden, der schon existierte, bevor der homo sapiens die Erde betrat. So wird das immaterielle Gut der Beschreibung des naturwissenschaftlich erforschten Anteils an einem umfassenderen Weltbild als ein Teil der Wirklichkeit angesehen, der von der Existenz des Menschen unabhängig ist. Letztlich wird hier bei diesem Weltbild alles in unserem Univer­sum als wirklich – real existierend – angesehen, Raumzeit, Energie, Materie und alle Informationen auf jeder Schicht.


Heisenberg unterscheidet dabei in seiner Schichtentheorie der Wirklichkeit bei einer groben Teilung der Welt drei Bereiche, einen (unteren)Teil, den wir vollständig objektivieren können, dann einen mittleren Teil, in dem die Sachverhalte nicht völlig von dem Erkenntnisvorgang getrennt werden können. „Ganz oben sollte schließlich die Schicht der Wirklichkeit stehen, in der die Sachverhalte erst im Zusammen­hang mit dem Erkenntnisvorgang geschaffen werden.“ 33 (Vgl. Schichtenmodell der Evolution in Kap. 2).


Eine konsistente Erklärung der Quantenphänomene kam zu der überraschenden Schlussfolgerung, dass es eine objektivierbare Welt, also eine gegenständliche Realität, wie wir sie bei unserer objektiven Betrachtung als selbstverständlich voraussetzen, in den kleinsten raumzeitlichen Größenordnungen gar nicht 'wirklich' gibt, sondern dass diese nur eine Konstruktion unseres Denkens ist, eine zweckmäßige Ansicht der Wirklichkeit, die uns hilft die Tatsachen unserer unmittelbaren äußeren Erfahrung grob zu ordnen“ 34


Determinismus


Ein absolut determiniertes Weltbild muss deshalb aufgegeben werden (vgl. Kap. 1). Nicht nur die Quantentheorie mit ihrer Unbestimmtheit 35 sondern auch die Unmöglichkeit, alle relevanten Vorgänge und Kommunikationen wegen ihrer ungeheuer riesigen Zahlen genau zu verfolgen, zeigen auf, dass es kein Weltbild geben kann, bei dem aus einem bekannten Stand von Daten auf frühere oder zukünftige Datenmengen zwingend genau geschlossen werden kann. Das wären dann wieder Abbildungen im mathematischen Sinne, deren Prozesse schon deswegen nicht genau beschrieben werden können, da ja der Beobachter als Teil der Kommunikation selbst einen Einfluss auf die verwendeten Verfahren ausübt.36


Der dem Universum innewohnende Schöpfer ist selbst auch wegen der unermesslichen Zahl der not­wendigen Kommunikationen und der zeitlich begrenzten Lebensdauer seiner Geschöpfe an die Unmög­lichkeit gebunden, jeden Vorgang enumerativ zu beeinflussen.37 Damit erklärt sich auch das Theodizee-Problem, dass ein allmächtig, allwissend und allgütig gedachter Gott nicht die Evolution so steuert, dass sie sich sofort in ein Paradies verwandelt, in dem z.B. jedes menschliche Leid verschwindet. Selbst wenn dieser paradiesische Zustand die Zielvorgabe für die Optimierung der Evolution in dieser Welt wäre (Vgl. Kap. 1), dann wäre dies der Endzustand des Evolutionsprozesses. Jede weitere Veränderung wäre eine Verschlechterung und damit auch evolutionär sinnlos. Die Raumzeit müsste verschwinden – und damit auch der Schöpfer.


Eine eindeutige Trennung von objektiver und subjektiver Wahrnehmung der Wirklichkeit ist nicht mehr möglich.38 „Die Quantentheorie“ - so schreibt Werner Heisenberg im Kapitel 'Positivismus, Metaphysik und Religion' – „ist so ein wunderbares Beispiel dafür, dass man einen Sachverhalt in völliger Klarheit verstanden haben kann und gleichzeitig doch weiß, dass man nur in Bildern und Gleichnissen von ihm reden kann.“ 39


Hier gibt es noch viele unbeantwortete Fragen. Bei steigendem Trend zu Komplexität wirft jede Antwort immer neue Fragen auf. Eine letzte endgültige Theorie für den mathematisch naturwissenschaftlich erforschten Teil des Universums steht wohl in weiter Ferne oder kann wohl (nach Gödel) überhaupt nicht formuliert werden. In seinem Buch „Eine kurze Geschichte der Zeit“ schreibt Stephen Hawking: „Die ganze Geschichte der Wissenschaft ist von der allmählichen Erkenntnis geprägt, dass die Ereignisse nicht auf beliebige Weise ablaufen, sondern dass ihnen eine bestimmte Ordnung zugrunde liegt, die göttlichen Ursprung zu sein mag oder nicht.“ 40



Bewusstsein


Erkenntnisse des Menschen über die Welt und über sich selbst – seine erfahrbare und wahrnehmbare Wirklichkeit - sind eng mit dem Stand seines Bewusstseins verknüpft. Dabei sind Denkprozesse im Gehirn um so weniger lokalisierbar, je abstrakter sie sind.41 Bei Menschen mit eingeschränkter Gehirntätigkeit (etwa Demenz) wird das besonders deutlich.


Für das Bewusstsein gilt ebenso das Schichtenmodell der Evolution (Vgl. Kap. 2) 42 Dabei wird in jedem Informationsaustausch – auch jeder internen Kommunikation im Gehirn – das gesamte Osi-Schichtenmodell (Vgl. Kap. 1) und nicht nur der Austausch zwischen den Neuronen durchlaufen.


Die Erkenntnisse des Bewusstseins müssen dabei nicht unbedingt in sich widerspruchsfrei sein. 43

Eine Analogie zu Gödels Unvollständigkeitssatz 44 legt nahe, dass der Mensch seinen eigenen Geist und sein eigenes Gehirn auch in Verbindung – heute sagt man Vernetzung – mit seiner Leiblichkeit nicht verstehen kann. 58 Das liegt auch insbesondere an der unermesslich großen Anzahl von Kommuni­kationsprozessen auf jeder Schicht, die nicht völlig determiniert ablaufen und für deren Analyse der Wahrscheinlichkeiten das Universum bei weitem nicht die erforderliche Zeit bereit stellen kann.


Mit den Mitteln der Informatik wird es niemals gelingen, alle Informationen im Gehirn eines (oder mehrerer) Menschen einschließlich seiner Daten und Schnittstellen auf allen Schichten des Modells in ein Computersystem zu kopieren.45 Ein System, auf das alle Informationen im menschlichen Gehirn mit allen inneren Kommunikationswegen abgebildet werden müssten, würde an der unermesslich hohen Zahl der bei dieser Abbildung zu prüfenden Übereinstimmungen scheitern. (Vgl. Kap. 1 – Simulationen). 46 Ein kopiertes Bewusstsein in einem anderen System würde die heuristischen Abweichungen von den erwarteten Wahrnehmungen erkennen lassen und an seinem Bewusstsein und damit an seiner Überein­stimmung mit der Wirklichkeit zweifeln.


Bei Primaten mit Bewusstsein (Schicht 6) können wir davon ausgehen, dass sie schon eine Stufe eines Ich-Bewusstseins erreicht haben. Das menschliche Bewusstsein seiner eigenen Person und seines Persönlichkeitswertes (Schicht 7) ist an einen weit höheren Umfang eigener innerer Wahrnehmungen und Erkenntnisse (Lebenserfahrung) gebunden. Bei vielen Menschen sind diese aber nur auf stark materia­listisch geprägte Wahrnehmungen und Werte beschränkt. Vielen fällt es schwer, eine höhere Bewusst­seinsstufe der Völker und Generationen zu akzeptieren, die ihnen heute durch die Medien in unterschied­licher Sprache, Kunst, Kultur, Wissenschaft und Religion begegnet und mehr als eine Person als Kommu­nikationspartner darstellt. (Schicht 8).


Ein höheres Bewusstsein


An dieser Stelle wird klar, dass auf jeder Ebene (jeder Schicht im Schichtenmodell) und in jeder Größenordnung des für den Menschen erkennbaren Universums die Existenz anderer vorhandener und leistungsfähiger informationsverarbeitender Systeme nicht ausgeschlossen werden kann (Schicht 9). 47 Auch der Welten-Schöpfer ist Teil des Evolutionsprozess im Universum.48


Gott ist mehr als eine Person.49 Der Mensch kann davon nur Kenntnis bekommen, wenn er mit dem Schöpfer in einen Kommunikationsprozess – auf welcher Schicht auch immer - eingebunden ist. Um eine Information als Kommunikation zu erkennen, bedarf es beim Menschen als Empfänger aber eines dafür und darauf ausgerichteten Datenvorrates (also entsprechender Erfahrung), der passenden Schnittstelle und der notwendigen Verarbeitungskapazität. Ein Foto von Albert Einstein vor den Augen einer Ameise wird von dieser nicht als Kommunikationsversuch erkannt. Und noch so viele Ameisen könnten bei ihren ansonsten sehr umfangreichen Kommunikationen mit ihren Artgenossen deshalb nicht behaupten, Albert Einstein habe nicht wirklich existiert und seine Theorien auch nicht.


Nachweislich berichten jedoch viele Menschen seit Jahrtausenden, dass sie durch Intuitionen zu Erkennt­nissen kommen, die nicht aus Ergebnissen von üblichen Wahrnehmungen ihrer Sinne herrühren. 50 Da erscheinen in ihrem Bewusstsein Bilder und Vorstellungen – Kommunikationsinhalte oft ohne erkennbare Quelle oder Absender. Diese Wahrnehmungen enthalten nicht die Ergebnisse mathematisch-naturwissen­schaftlicher Forschung sondern ergänzen sie im Sinne eines Komplentaritätsmodells.51


Träume und Sinnestäuschungen werden schnell als solche erkannt. Ihnen wird dann der Wirklichkeits­charakter nicht zuerkannt. Ein großes Kriterium für eine Erfahrung der Wirklichkeit ist die innere Widerspruchsfreiheit - und in diesem Sinne auch Störungsfreiheit - aller erhaltenen Informationen in einem Gehirn. 52 Es kann nicht gleichzeitig die Bewertung einer Nachricht und ihr Gegenteil wahr sein. Dies aber schließt nicht aus, dass der Mensch Informationen erhält, deren Inhalte geprüft und als als unvereinbar mit den bisherigen Erkenntnissen bewertet werden. Hier gibt es mehrere Rückschlüsse: es gibt gravierende Funktionsmängel im Gehirn, seine Kapazität ist erschöpft, die Inhalte sind (ggf. durch Störungen von außen) verfremdet, die Informationen sind verschlüsselt, der Empfänger ist unvorbereitet oder der Absender der Information ist (noch) unbekannt. Diese Beeinträchtigungen können auf jeder Schicht im OSI-Schichtenmodel auftreten. Der Mensch wird diese Kommunikation oft als unwirklich verwerfen.


Ein Mensch, der solche scheinbar unwirkliche – religiöse - Erfahrungen macht, kann nun auf keinen Fall daraus schließen, dass der Inhalt dieser Erfahrungen selbst unwirklich oder unwahr ist und deshalb auch für alle Menschen keine wahren Erkenntnisse darstellt. (Joh 20, 19-29, Der ungläubige Thomas)



Erkenntnisfähigkeit


Aus der Tatsache, dass heute unglaublich viele Informationen aus Sprachen, Kultur und Wissenschaften praktisch der ganzen Menschheit zur Verfügung stehen, kann allein schon geschlossen werden, dass nicht jeder Mensch alles verstehen kann, da auch nicht jede Kommunikation für alle Menschen bestimmt ist. Das war vor mehr als zweitausend Jahren auch schon so und ist nichts Neues. Nur war der Erkenntnis­stand eines großen Teiles der damaligen Bevölkerung auf weiten Teilen des Planeten noch deutlich niedriger als heute.


Alle menschlichen Erfahrungen benötigen auch gemäß der Erkenntnistheorie einen ausreichenden Vorrat an Daten und Operationen zum Verständnis ihres Inhaltes und zur Bewertung ihres Wirklichkeitswertes. Das zum Verständnis notwendige Wissen muss entweder vor der neuen Erfahrung vorhanden sein oder gleich mitgeliefert werden. Ein Mensch, der intuitiv (oder außer-sinnlich) etwas wahrnimmt, wird dabei sofort nach dem Absender der Nachricht fragen, um deren Wahrheitsgehalt zu prüfen. Aus den in diesem Zusammenhang erhaltenen Informationen kann der Empfänger in Verbindung mit seinem Vorwissen oft auf den Absender schließen.


Es wäre denkbar, dass der Schöpfer des Universums auf dieser Erde den Prozess des Lebens in Gang setzt und sich nach entsprechender Zeit – wenn als Bild des Schöpfers Menschen mit Bewusstsein entstanden sind – sich dennoch diesen Wesen nicht offenbart und dann später einfach die Ergebnisse der Evolution wie bei einer Simulation abschöpft. Atheisten wären dabei unberührt – heute etwa 15 % der Erdbevölkerung.



Die übergroße Mehrheit glaubt an einen Weltenschöpfer, der sich den Menschen zuwendet. Oft genug handelt es sich hier um die Entschlüsselung von Bildern und ihren Ursprüngen. (Matthäus 13, 3 -14, Gottes Wort unter den Dornen ).


Im brennenden Dornbusch gibt sich Gott gegenüber Moses als Person zu erkennen. (Ex. 3,6)


Gegenüber den Pharisäern legt Jesus ein Zeugnis über sich selbst ab: „Ich bin das Licht der Welt.“ (Joh 8,12) 53 ( Joh. 8, 23 Ihr seid von unten her. Ich bin von oben her.). Gott wird als Mensch seinem Bild gleich und nicht nur ein Kommunikations­partner – ähnlich wie das Einheitselement in der mathema­tischen konformen Abbildung . Er erfährt damit selbst das Leben und Leid seiner Geschöpfe. In Jesus Christus wurde Gott selbst Teil der für uns erkennbaren Wirklichkeit, bezieht sie in sein Versöhnungs­handeln und sein Opfer für die Menschen mit ein und verbindet sie mit der Wirklichkeit des Schöpfers.54 Indem er sich nach seinem Tod am Kreuz zu erkennen gibt und den Menschen Gottes Geist eingibt, werden sie Teil von Gottes Wirklichkeit in dieser Welt. Dies ist der Übergang von Schicht 8 zu Schicht 9 im Schichtenmodell der Evolution und des Bewusstseins. So wird Paulus auf dem Weg nach Damaskus von einem himmlischen Licht umleuchtet und er erfährt sofort, wer hier zu ihm spricht. (Apg 9, 3-9).


Nach Heisenberg beginnt alle Religion mit dem religiösen Erlebnis. Auch hier ist dies nur in Gleichnissen beschreibbar. „Innerhalb der großen Religionsgemeinschaften werden die Symbole des religiösen Mythos von allen verstanden, die beschreiben für die Mitglieder der Gemeinschaft wirkliche Erfahrungen und bezeichnen daher einen echten Teil der Wirklichkeit.“ 55


Nach der Gotteslehre Rahners beschreibt seine transzendentale Theologie realistische Erfahrungswerte des Menschen . Der Mensch, der sich seiner Endlichkeit bewusst ist, greift über sich hinaus. „Dieser unendliche Horizont, zu dem der Mensch ständig unterwegs ist, ist Gott. Er teilt sich dem Menschen (als Bild Gottes) selbst durch Jesus Christus mit. Durch ihn haben wir nach Rahner die Gewähr, dass die Evolution glückt 56 .



4. SCHLUSS


Dieser Entwurf vermittelt ein kommunikatives Weltbild. Die Begrenzung der Realität dieser Welt auf die mathematisch naturwissenschaftlich erklärbaren Phänomene greift zu kurz 57 und ist in sich wider­sprüchlich, weil die Mathematik selbst auch ein immaterielles Gut ist und auch ein Teil der Welt. Ihre Lehre von den Abbildungen verbunden mit der Informatik und darin besonders den Verfahren der Simulationen trägt zum Verständnis der Evolution bei.59


Die modernen mathematisch wissenschaftlichen Erkenntnisse lassen kein deterministisches Weltbild zu.60 Die Entwicklung des Lebens ist auf rein materieller Ebene ohne der Materie und Energie aufgeprägten Informationsinhalte nicht möglich. Damit sind auch alle Abbildungen und die dem Bewusstsein des Menschen zugänglichen Wahrnehmungen und Bilder Wirklichkeit und nicht nur Traum oder Einbildung.


Der Mensch – Leib und Seele (Körper und Geist, Hardware und Software) 19 - als Kommunikations­partner des Schöpfers in der Welt erfährt sich selbst als Geschöpf und mitverantwortlicher Teilnehmer an der Evolution.61 Als gewolltes (vereinfachtes) Bild des Schöpfers ist seine Entwicklung erst am Ziel, wenn er den aus seiner Evolution herrührenden tierischen Überlebenskampf hinter sich gelassen hat und als Modell einer Zivilisation dieses Planeten die ethischen Normen des Schöpfers 62 für dieses Universum erfüllt.








HINWEISE UND ANMERKUNGEN


Ergänzende Erläuterungen und Hinweise zu Begriffen und Symbolen sind unter Wikipedia (Im Internet: de.wikipedia.org) zu finden.


1 H.-P. Dürr (Hrsg.) Physik und Transzendenz, München 1986, Vorwort S. 9

2 H. Küng, Der Anfang aller Dinge, TB-Ausgabe, 3. Aufl. 2011

3 D. R. Hofstadter Gödel, Escher, Bach -

ein Endloses Geflochtenes Band, Stuttgart 1985, S 109

4 A.a.O, S. 306

5 A.a.O, S. 310

6 G, Joos Lehrbuch der Theoretischen Physik, Leipzig 1956, S. 4 ff

7 S. Hawking Eine kurze Geschichte der Zeit, Reinbek bei Hamburg 1993, S. 77

8 J. Schnakenberg Über die eine unteilbare Wirklichkeit in

F. Vogelsang (Hrsg) In welcher Wirklichkeit leben wir? Neukirchen-Vluyn 2007, S. 15

9 B. Gehlsen Automatisierte Experimentplanung im Rahmen von

Simulationsstudien Aachen 2004, S. 31

10 A.a.O, S. 8

11 A.a.O, S. 10

12 B. Gehlsen Automatisierte Experimentplanung im Rahmen von

Simulationsstudien Aachen 2004, Zusammenfassung

13 S. Hawking, L. Mlodinow Der große Entwurf, Reinbek bei Hamburg 2010, S. 118

14 S. Hawking Eine kurze Geschichte der Zeit, Reinbek bei Hamburg 1993, S. 183 ff

15 A. Einstein/L. Infeld Die Evolution der Physik Augsburg 1991, S. 302

16 A.a.O, S. 306

17 S. Hawking Eine kurze Geschichte der Zeit, Reinbek bei Hamburg 1993, S. 79

18 C. F. Von Weizsäcker Naturgesetz und Theodizee aus Dürr (Hrsg.) Physik und Transzendenz,

München 1986, S. 254

19 H. Küng, Der Anfang aller Dinge, TB-Ausgabe, 3. Aufl. 2011, S. 189,190

20 S. Hawking Das Universum in der Nußschale, Hamburg 2001, S. 94

21 H. Küng, Der Anfang aller Dinge, TB-Ausgabe, 3. Aufl. 2011, S. 144

22 S. Hawking Eine kurze Geschichte der Zeit, Reinbek bei Hamburg 1993, S. 91 ff

23 S. Hawking Das Universum in der Nußschale, Hamburg 2001, S. 57

24 N. Bohr Einheit des Wissens (Vortrag) aus Dürr (Hrsg.)

Physik und Transzendenz, München 1986, S. 147

25 Sir J. James Jeans In unerforschtes Gebiet aus

Dürr (Hrsg.) Physik und Transzendenz, München 1986, S. 49 ff

26 H. Küng, Der Anfang aller Dinge, TB-Ausgabe, 3. Aufl. 2011, S. 177

27 J. Schnakenberg Über die eine unteilbare Wirklichkeit in

F. Vogelsang (Hrsg) In welcher Wirklichkeit leben wir? Neukirchen-Vluyn 2007, S. 16

28 Heisenberg: Ordnung der Wirklichkeit, 1942 aus Dürr (Hrsg.) Physik und Transzendenz,

München 1986, S. 332

29 S. Hawking, L. Mlodinow Der große Entwurf, Reinbek bei Hamburg 2010, S. 105 ff

30 S. Hawking Eine kurze Geschichte der Zeit, Reinbek bei Hamburg 1993, S. 83

31 H. Küng, Der Anfang aller Dinge, TB-Ausgabe, 3. Aufl. 2011, S. 166

32 A.a.O, S. 212

33 Heisenberg: Ordnung der Wirklichkeit, 1942 aus Dürr (Hrsg.) Physik und Transzendenz, München 1986, S. 323

34 H.-P. Dürr (Hrsg.) Physik und Transzendenz, München 1986, Vorwort S. 12

35 A.a.O, S. 17

36 A.a.O, S. 16

37 H. Küng, Der Anfang aller Dinge, TB-Ausgabe, 3. Aufl. 2011, S. 178

38 W. Heisenberg Erste Gespräche (mit Niels Bohr) über das Verhältnis von Naturwissenschaft

und Religion aus Dürr (Hrsg.) Physik und Transzendenz, München 1986, S. 302

39 H.-P. Dürr (Hrsg.) Physik und Transzendenz, München 1986, Vorwort S. 13

40 S. Hawking Eine kurze Geschichte der Zeit, Reinbek bei Hamburg 1993, S. 156

41 D. R. Hofstadter Gödel, Escher, Bach -

ein Endloses Geflochtenes Band, Stuttgart 1985, S 367

42 A.a.O, S. 308

43 D. R. Hofstadter Gödel, Escher, Bach -

ein Endloses Geflochtenes Band, Stuttgart 1985, S 741



44 H. Küng, Der Anfang aller Dinge, TB-Ausgabe, 3. Aufl. 2011, S. 33

45 D. F. Galouye Die Welt am Draht (Simulacron-3) Roman 1964

46 D. R. Hofstadter Gödel, Escher, Bach -

ein Endloses Geflochtenes Band, Stuttgart 1985, S 384

47 A.a.O, S. 755

48 H. Küng, Der Anfang aller Dinge, TB-Ausgabe, 3. Aufl. 2011, S. 114 ff

49 A.a.O, S. 122ff

50 Sir A. Eddington Wissenschaft und Mystizismus aus

Dürr (Hrsg.) Physik und Transzendenz, München 1986, S. 112,113

51 H. Küng, Der Anfang aller Dinge, TB-Ausgabe, 3. Aufl. 2011, S. 57

52 D. R. Hofstadter Gödel, Escher, Bach -

ein Endloses Geflochtenes Band, Stuttgart 1985, S 105

53 H. Küng, Der Anfang aller Dinge, TB-Ausgabe, 3. Aufl. 2011, S. 215,216

54 F. Vogelsang Die Wirklichkeit und ihre Wahrnehmung

F. Vogelsang (Hrsg) In welcher Wirklichkeit leben wir? Neukirchen-Vluyn 2007, S. 172

55 Heisenberg: Ordnung der Wirklichkeit, 1942 aus Dürr (Hrsg.) Physik und Transzendenz,

München 1986, S. 326-328

56 Pöhlmann Gottesdenker, Einzelporträt über Karl Rahner, Osnabrück 1984, S. 257,258

57 Sir A. Eddington Wissenschaft und Mystizismus aus

Dürr (Hrsg.) Physik und Transzendenz, München 1986, S. 103

58 D. R. Hofstadter Gödel, Escher, Bach -

ein Endloses Geflochtenes Band, Stuttgart 1985, S 742-744

59 H. Küng, Der Anfang aller Dinge, TB-Ausgabe, 3. Aufl. 2011, S. 169

60 Sir A. Eddington Wissenschaft und Mystizismus aus

Dürr (Hrsg.) Physik und Transzendenz, München 1986, S. 111

61 H. Küng, Der Anfang aller Dinge, TB-Ausgabe, 3. Aufl. 2011, S. 176

62 A.a.O, S. 212




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